Warum in die Ferne schweifen? Das Gute liegt sooooo nah…..
Frei nach diesem Motto entschlossen wir Frischvermählten, mitte Juli 2006 ein paar schöne Tage in der Sonnenstube der Schweiz zu verbringen. Grosse Ferien sind dieses Jahr eh nicht geplant – wir möchten schliesslich im nächsten Jahr uns so richtig lange Flitterwochen gönnen. Aber diesen Sommer schon ein paar Tage flittern, das sollte doch drin liegen…..
Nach einigen geschäftlichen Terminen meines so beschäftigten Mannes ging es dann am Mittwoch gegen Mittag endlich los Richtung Süden. Ziel: Losone am Lago Maggiore. Nachdem wir in der kleinen und schnuckeligen Pension unser Hab und Gut deponierten, wollten wir noch ein wenig den Sommer geniessen, bevor das Highlight des Tages in Locarno folgte: Das Moon and Stars-Festival mit EROS RAMAZOTTI. Es hätte nicht gemütlicher sein können. Beim Genuss italienischer Pasta und eines feinen Weines bekamen wir die Gesangsprobe des Schmusesängers bereits schon hautnah in der Pizzeria an der Piazza Grande geboten. Das Konzert am späteren Abend übertraf aber dieses „Einsingen“ bei Weitem. Die einmalige Kulisse, die Ambiance wie auch dieser Höhrgenuss war nicht nur romantisch und wunderschön, sondern einfach einzigartig!
Den Donnerstag wollten wir gemütlich angehen. Auf dem Plan stand Lugano besichtigen, danach vielleicht noch ein wenig Bädele und Sonne tanken und zuletzt am Abend gemütlich an der Seepromenade in Ascona dinieren und unseren Stamm-Lokalitäten der letzten Jahre einen Besuch abstatten. Nach einem so heissen und tüpigen Tag waren wir nicht erstaunt, als sich gegen Abend ein heftiges Gewitter entlud. Die Lust nach Schlendern und Spazieren am See nahm daher ziemlich massive ab, wonach wir kurz entschlossen einen bequemen Abend im Hotelzimmer vorzogen, die Minibar plünderten, ein Picknick im Bett veranstalteten und einen guten Film im TV reinzogen.
Freitag – der letzte Tag in Losone, bevor wir unsere Freunde treffen und mit Ihnen danach die restlichen Tage in Caslano im Süden Tessins verbringen. Baden war angesagt! Gemäss Jürgs Anschauung war das Plätschern im See leider nicht mehr ganz so erfrischend wie gewünscht. Für mich jedoch herrschte die ideale Wassertemperatur, damit auch ich mich ins Nass wagen konnte. Da mein Mann des Öftern mit geschäftlichen Telefonaten kontaktiert wurde, genoss meines Gleichen die freie Zeit für ein spannendes Buch oder einer Erfrischung im Lido-Restaurant. Frau weiss sich schliesslich auch alleine zu beschäftigen. Diesen Faulenzer-Tag genossen wir wirklich in vollen Zügen und doch konnten wir es kaum erwarten, bis wir uns abends Richtung Brione/Minusio ins heimelige Grotto Ca’Nostra aufmachten. Dies war der Meeting-Point mit Camille und Dani, welche heute aus der Innerschweiz anreisten. Das Essen war eine Wucht! Wir speisten so richtig währschaft und fein tessinerisch! Da unsere kirchliche Hochzeit in der Planung schon ziemlich weit fortgeschritten ist, beschlossen wir spontan in ausgelassener und überschwänglicher Laune, sicherlich die Taufe des ersten Hasili dort zu feiern!
Was wäre ein Aufenthalt im Süden ohne den Besuch eines Marktes – dieser Meinung waren jedenfalls wir Frauen. So besuchten wir am Samstag gegen Mittag ein jener im Nachbarort Ponte Tresa. Die Hitze jedoch dämpfte unsere grosse Kauflust. Für Schnäppchen wie z.B. ein paar Schuhe für 10 Euro oder rassige Tessiner-Würste reichte es jedoch allemal. Nach diesem „Muss“ konnte uns jedoch nichts mehr von einer Abkühlung abhalten. Auf ein Neues hiess es: ab ins Wasser! Ruhige und idyllische Momente konnten wir gegen den späteren Nachmittag geniessen. Auf der Alp Vicania oberhalb Vico Morcote schlürften wir einen Merlot und stärkten uns mit feinem Käse, Fleisch und Olivenbrot. Die Grillen zirpten, weit und breit keine andere Menschenseele als wir, kein Lärm ….Natur pur par excellence!
Der Abend gestaltete sich weniger ruhig. Während unsere Männer sich nützlich machten und den Rasen mähten, machten wir Frauen es uns beim 2. Apéro zu Hause auf der Terrasse gemütlich. Jemand muss ja schliesslich schauen, dass die Arbeit korrekt getan wird! Der Tatendrang der Mannsbilder war danach fast nicht mehr zu bremsen - die Herren der Schöpfung wollten uns sogar noch bekochen! Wie könnten wir ein solches Angebot auch nur ablehnen. Zum mega feinen zarten Fleisch von Dani wurden uns die legendären Cognac-Spaghetti von Jürg serviert. Delikat, delikat sagen wir da nur...
Für die Verdauung war auch schon vorgesorgt worden. Neben feinem Grappa, welchen wir am Morgen in Italien erstanden hatten, qualmten wir den Garten mit unserer Shisha voll. Nicht jeder vertrug diese Kombination gleich wohl. Die einen benötigten einen Nachtspaziergang, die anderen bewegungslose Ruhe in vertikaler Stellung im Bett.
So oder so, am Sonntag haben wir uns alle kopfwehlos und gut gelaunt am Frühstückstisch wieder getroffen. Eingedeckt mit feeeeeeeeeeeeeeeiner Schokolade (die Firma Alpenrose hat Ihre Fabrik nur wenige Minuten unseres Aufenthaltes entfernt) düsten wir am frühen Nachmittag zurück Richtung Innerschweiz. Ein Zwischenhalt für ein letztes Gelatti am Vierwaldstätersee wurde eingelegt, bevor sich die Stockmann’s/Sigrist’s Richtung Obwalden und die Hasler’s Richtung Cham auf den Nachhause-Weg machten.
Schön wars!!!! Warum sind Ferien nur so schnell vorüber…